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Mit der Kraft der Spätzle zum Sieg - Die Füchse auf dem Landeshajk (12. bis 14. Juni)

Kurzfristig angemeldet, fast am Spätzletopf verhungert, bis zum Schluss geschwitzt und mit Fotofinish noch zum Sieg gelaufen - der Landeshajk 2009 war für die Alemannengruppe alles andere als ein Klacks!

Etwas aufgehalten von der lästigen Nachmittagsschule starteten wir sechs Kurzentschlossenen am Freitag, den 12. Juni erst gegen 21 Uhr in Heidelberg. In letzter Minute hatten wir uns zum diesjährigen Landeshajk mit dem Thema „Handkäs‘ mit Musik“ angemeldet, der uns vor allem die Traditionen und Spezialitäten des Odenwalds rund um den Startort Heidelberg näherbringen sollte. Frisch gestärkt mit wahrhaft königlichen Burgern machten wir uns im Schein der untergehenden Sonne auf den Weg. Den Philosophenweg hinauf, vorbei am tiefen Heidenloch und der historisch beladenen Thingstätte, ging es zur Schlossblickhütte, die uns, wie der Name schon besagt, bei unserer Ankunft gegen 1 Uhr nachts einen wunderbaren Ausblick auf das beleuchtete Heidelberger Schloss bot. Den Spätzle, die wir laut Hajkbuch anrühren und auf irgendeine Weise auch selbst schaben sollten, schenkten wir aufgrund der Dunkelheit noch keine Beachtung. Nach dem Aufstehen, so dachten wir, würden diese bestimmt ebenso gut schmecken, wie als Nachtmahl.

Und so machten wir uns früh morgens bei allerbestem Wanderwetter voller Tatendrang an die Zubereitung unseres herzhaften Frühstücks. Letzteres gestaltete sich durch das fehlende Küchengerät äußerst zeitraubend. Wie wichtig die durch das klebrige Rühren, Ziehen und Kochen verlorene Zeit am Ende war, sollte sich erst später herausstellen. Die Zutaten wären wohl eher als klassisches Rührei und Fladenbrot zubereitet worden, denn geschlagene zweieinhalb Stunden verbrachten wir im Kampf mit der schwäbischen Spezialität. Bis wir uns dann doch nach ausgiebiger Stärkung endlich auf den Weg machen konnten. Das Hajkbuch verlangte vor allem viel Kommunikation mit den nordbadischen und hessischen „Locals“, die sich oft als gutgelaunte Wanderer präsentierten, sehr hilfsbereit waren und so manches kulturelles und sprachliches Rätsel des Hajkbuchs mit uns lösen konnten.

So füllte sich unser Hajkbuch während dem Verlauf der malerischen Wegstrecke, die uns vorbei an großen Aussichtstürmen und einer Trachtenkapelle führte,welche in einer am Weg liegenden Gaststätte das Badnerlied zum Besten gab. An den vielen unbesetzten Hajkstationen mussten wir außerdem immer wieder unseren selbstgeschnitzten Stempel in kleine Bücher drücken, um damit unsere Durchreise zu beweisen.

Wir Füchse hatten uns als erfahrene Landes- und mittlerweile auch Vogesenhajker (Bericht folgt!), auf der längst möglichen Strecke auch sämtliche Stationen des Hajks abzulaufen, sowie alle Aufgaben zu lösen, um die Alemannenfahne möglichst hochzuhalten. Ein kleiner Umweg, der uns zwar den verschlafenen Ort Schönau in seiner ganzen Pracht besichtigen ließ, jedoch auch einiges an Zeit kostete, ließ uns langsam nervös werden, denn gegen 20.30 Uhr hatten wir immerhin noch zwei Stationen und einige Höhenmeter hinter uns zu bringen. Ein Anruf der Hajk-Orga brachte auch keine Entspannung, mit sich, nein, ließ sogar die Angst aufkommen, es vielleicht gar nicht mehr rechtzeitig auf den Lagerplatz zu schaffen. Denn man erklärte uns eindrücklich, dass wir es bis spätestens 21.00 Uhr ins Ziel schaffen müssten, wenn unser Hajkbuch noch aus- und bewertet werden sollte. Natürlich waren wir uns aus diesem Grund einig, dass wir in der verbleibenden halben Stunde alles daran setzen mussten, den Platz zu erreichen, das fast vollständige Hajkbuch bewerten zu lassen und vielleicht noch ganz oben auf dem Siegertreppchen zu stehen. Doch auch ohne die zwei noch verbleibenden Stationen war das keineswegs einfach. Von Schönau führte eine kurvige Straße und als krönender Abschluss eine steile Querfeldeinpassage zum Lagerplatz. Immer schneller wurden unsere Schritte auf der asphaltierten Straße, ständig ging der Blick zwischen Uhr und dem Waldrand rechts der Straße hin und her, wo wir die entscheidende Wegmarkierung vermuteten, von der aus wir das letzte Teilstück, einen steilen Abhang, erklimmen wollten. Als wir die Wegmarke schließlich erreichten, zeigte die Uhr schon 20.50 Uhr – wir begannen im Rennen zu ersteigen. Schweißüberströmt rannten wir die letzten Meter, bis wir heilfroh die Lagerfahnen zwischen den Bäumen sahen und schließlich vollkommen entkräftet beim Lager ankamen. Der Blick auf die Uhr verriet: wir hatten es auf die Minute genau geschafft, das Hajkbuch zur Auswertung bei der Orga abzuliefern.

Eine halbe Stunde später war es Gewissheit: trotz deutlich längerer Route und Laufdauer hatten wir den langen Hajk gewonnen. Erschlagen vom Fotofinish stärkten wir uns mit köstlichen Fleischbuletten und Tschai. Der Landeshajk klang nun mit Pfadiliedern und vielen Geschichten der anderen Gruppen in gemütlicher Runde ums Feuer aus. Auch im nächsten Jahr sind die Füchse bestimmt wieder dabei, allen hat der Landeshajk gefallen, nur vom Handkäs‘ hat keiner probiert, um die anderen nicht mit seiner „Musik“ zu beschallen (Nordbadener können das sicher gut verstehen).

Fabian Neubrand

 

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Der Stamm Alemannen (Freiburg im Breisgau) ist Mitglied im 'Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder' (VCP)

Innerhalb der internationalen Pfadfinderbewegung ist der VCP über den 'Ring deutscher Pfadfinderverbände' (RdP) Mitglied der 'World Organization of the Scout Movement' (WOSM) und über den 'Ring Deutscher Pfadfinderinnenverbände' (RDP) Mitglied der 'World Association of Girl Guides and Girl Scouts' (WAGGGS). Als Teil der evangelischen Jugend ist der VCP Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej)