Am 30. April 2013 um 15:00 Uhr stehen wir, sechs Alemannen, am Freiburger Hbf und machen uns auf den Weg nach Hamburg zum diesjährigen 34. DEKT (Deutscher Evangelischer Kirchentag).
Acht ein halb Stunden fahren wir mit einem Bummelzug durch ganz Deutschland bis nach „Hamburg Dammtor“ durch. Die Zeit vergeht jedoch schneller, als erwartet. Langweilig wird uns nicht, denn schon im Zug fangen wir an, mit anderen Pfadis zu singen!
Trotzdem sind wir alle froh, als wir um 23:30 Uhr endlich in Hamburg ankommen. Es geht nun direkt zu unserem Quartier – eine Schule in Altona, wo wir die nächsten 5 Tage in Klassenzimmern übernachten werden. Dank Nico, der schon ein paar Tage früher in Hamburg war, haben wir bereits alle unsere Utensilien, die wir als Helfer brauchen. Heute gibt’s nichts mehr zu tun, geschafft aber zufrieden fallen wir sofort auf unsere Isomatten in einen tiefen Schlaf.
Mittwoch, 6:30 Uhr: der Wecker klingelt, viel zu früh! Doch wir sind alle sehr gespannt auf unseren ersten Tag. Gemeinsam mit Hunderten von weiteren Helfern, die ins unserer Schule untergebracht sind, frühstücken wir, bevor wir uns dann zur U-Bahn-Station aufmachen… Dank unserer Helferausweise können wir 5 Tage lang Hamburgs komplettes öffentliches Verkehrsnetz mit U- und S-Bahnen, Bussen, Zügen und Straßenbahnen kostenlos nutzen.
Wir fahren also zum CCH (Congress Centrum Hamburg), wo heute die Helferbegrüßung stattfindet. In einem riesigen Saal trafen wir auf ca. 3000 andere Menschen, die sich ebenfalls als Helfer bereiterklärt hatten. So werden wir nett begrüßt und fröhlich auf den Kirchentag eingestimmt. Nach unserem ersten Mittagesse in einer gigantischen Halle mit einem mehr als reichhaltigen Buffet geht es direkt weiter mit der Einführung unserer Arbeit für die nächsten Tage. Wir werden als Gruppe mit ca. 60 anderen Pfadis im größten Saal des CCH, in den 3000 Besucher reinpassen, arbeiten. Wir werden in verschiedene Schichten eingeteilt, Donnerstag bis Samstag, je 7 Stunden am Tag. Für den Rest des heutigen Tages sind wir aber in der Nähe vom Bahnhof in einem Parkhaus eingeteilt, wo wir bei der Gepäckannahme bzw. -ausgabe helfen. Doch viel zu tun gibt es nicht, da viele andere Helfer auch hier im Dienst sind. So haben wir Zeit, Hamburg kennenzulernen und machen uns nach dem Abendessen auf in Richtung Hafencity. Dort lassen wir unseren ersten Tag gemütlich ausklingen.
Donnerstag: unser erster Arbeitstag bricht an. Um 8:00 Uhr stehen wir bereits in unserem Saal und zur Hilfe bereit. Entspannt können wir zunächst den Saal mit seinen 14 (!) Türen und dem riesen Backstage-Bereich kennenlernen, bis dann um 9:00 Uhr die ersten Kirchentags-Besucher auftauchen und die Plätze im Saal sich für die erste Bibellesung um 9:30 Uhr langsam füllen. Freundlich nehmen wir die Gäste in Empfang und versuchen verzweifelt, die unendlichen Fragen, die auf uns zukommen, zu lösen. Unsere Aufgaben sind: An den Türen den Türwächter spielen und schauen, dass es keine Probleme gibt, oder im Foyer herumlaufen und ansprechbar für die Besucher sein. Mal waren wir im Saal und verteilen Zettel und Stifte, ein andermal zählen wir die noch freien Plätze im Saal und leiten die Neuankömmlinge weiter.
So läuft nun von Tag zu Tag eine Veranstaltung nach der anderen, 2500 sollen es in den fünf Tagen werden. Mal ist viel Andrang, mal wenig. Zwischendurch gehen wir essen; die Verpflegungshalle liegt glücklicherweise direkt neben unserem Gebäude.
Bis um 15 Uhr arbeiten wir also an unserem ersten Arbeitstag. Dann haben wir wieder Zeit, selbst den Kirchentag ein wenig mitzuerleben. Wir gehen auf den Markt der Möglichkeiten, der sich über drei riesige Messehallen erstreckt, und abends in eine Comedy Show. Fast immer bleiben wir als Gruppe zusammen und haben unendlich viel Spaß! Das Wetter trägt zu einer tollen Zeit bei: jeden Tag scheint die Sonne, der Himmel ist strahlend blau und Hamburg zeigt sich von seiner besten Seite. Kühl wird es erst abends, wenn die Sonne langsam verschwindet…
Die nächsten Tage vergehen wie im Flug. Am Freitag arbeiten wir von 9-15 Uhr, am Samstag von 15-22 Uhr. Die Arbeit macht allen Spaß, oft haben wir einen eher entspannten Job, manchmal wird es stressig, wenn der Saal sich rasend schnell füllt. Doch auch dann freuen wir uns über die Herausforderung, schließlich sind wir zum Helfen hier!
Wir lernen viele nette Leute kennen, erleben Hamburg und den Kirchentag mit seinen
120 000 Dauer- und 40 000 Tagesgästen und den 5500 Helfern und genießen die Zeit.
Im Nu ist es Sonntag und der Tag der Abreise steht bevor. Ein letztes Frühstück in der Schule, eine letzte S-Bahn-Fahrt zum Bahnhof.
Den Abschlussgottesdienst verpassen wir leider, da unserer Zug schon früher fährt.
Schließlich machen wir uns mit vielen anderen Pfadis auf den Heimweg. Der Zug ist überfüllt und man denkt zurück an die großen Schilder „Halle/Saal überfüllt“, die man hochhielt, sobald die Veranstaltungsorte voll waren. Doch hier gibt es keine Schilder mehr, denn der Kirchentag ist nun zu Ende.
Nach 9 Stunden Zugfahrt kommen wir endlich in Freiburg an. Trotz der großen Müdigkeit würden wir alle am liebsten wieder sofort zurück nach Hamburg fahren, um nochmal den Kirchentag zu erleben. Es war eine superschöne Zeit, die niemand von uns so schnell vergessen wird!
Und so freuen wir uns nun umso mehr auf den nächsten Kirchentag, der 2015 in Stuttgart stattfinden wird!
Bilder folgen.

